THW-Helfer stellen rollenden Technikbaukasten beim Infoabend vor

Im Hilpoltsteiner Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) haben kürzlich wieder Frauen und Männer ab 18 Jahren ihre Grundausbildung begonnen. Bei der knapp neunmonatigen Ausbildung erlernen die angehenden Helferinnen und Helfer alles, um später ehrenamtlich in der Katastrophenschutzorganisation des Bundes mitwirken zu können. Um noch freie Plätze an die interessierte Frau oder an den interessierten Mann zu bringen, veranstalteten die THW-Helfer kurzerhand einen Informationsabend, der wieder neugierige Besucher auf das Unterkunftsgelände in der Dieselstraße lockte.

„Ob Hochwasser, Stromausfall oder ein Verkehrsunfall auf der nahegelegenen Autobahn – die Liste der möglichen Einsatzszenarien für die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks ist lang und bietet jedem unserer Helfer entsprechend seinen persönlichen Fähigkeiten spannende Aufgaben“, erklärt der stellvertretende THW-Ortsbeauftragte Dieter Kobras den interessierten Gästen zu Beginn der abendlichen Informationsveranstaltung.

Weltweit einzigartige Organisationsstruktur

„Wir sind zwar als THW eine Bundesanstalt, bestehen aber zu 99 Prozent aus ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern“, erklärt Kobras schmunzelnd seinen Zuhörern. Von den über 80.000 Mitgliedern sind lediglich 800 in den beiden eigenen THW-Bundesschulen sowie den Landesverbänden und Regionalstellen hauptamtlich tätig. Diese kümmern sich zentral um die Beschaffung von Material und Gerätschaften und entlasten damit die ehrenamtlichen THW-Helfer von administrativen Aufgaben. So können sich diese um ihre zentrale Aufgaben, der Hilfe von in Not geratenen Menschen widmen. Zentrum aller ehrenamtlicher Tätigkeit findet in den 668 im gesamten Bundesgebiet verteilten THW-Ortsverbänden statt. Als Katastrophenschutzorganisation des Bundes sind die Einsatzoptionen nicht auf den regionalen Standort beschränkt. Vielmehr erfolgt der Einsatz der THW-Helfer im Katastrophenfall dort, wo Menschen technische Hilfe benötigen. So leisteten die Hilpoltsteiner THW-Helfer bereits bei unzähligen Hochwasserlagen in ganz Deutschland wertvolle Hilfe und stellten ihr Fachwissen sogar schon beim Brückenbau im fernen Ecuador unter Beweis.

Ausbildung mit System

Ganz nach dem Motto „Helfen wollen ist gut. Helfen können ist besser“, legt das THW großen Wert auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder. „Bereits in der Jugendgruppe wird der Nachwuchs im Alter ab zehn Jahren spielerisch mit den Gerätschaften aus dem THW-Baukasten vertraut gemacht“, berichtet Alexander Regensburger, der selbst als Jugendlicher den Weg zum THW fand und jetzt als Ortsbeauftragter den Hilpoltsteiner Ortsverband leitet.

„Ab 18 Jahren ist der Einstieg jederzeit als aktiver Helfer möglich. In der rund neun Monate dauernden Grundausbildung erlernt jeder Helfer, die im THW üblichen Werkzeuge und technischen Gerätschaften fachgerecht einzusetzen“, erklärt Regensburger. Nach Abschluss der Prüfung, erhält der THW-Helfer die Einsatzbefähigung. Die weitere Ausbildung erfolgt dann fachspezifisch in der ortsverbandseigenen „Bergungsgruppe“, der Fachgruppe „Führung/Kommunikation“ oder auch in der Fachgruppe „Wassergefahren“.

Ausgleich zum Berufsalltag

„Gerade für Berufstätige bildet ein ehrenamtliches Engagement im THW einen hervorragenden Ausgleich zum Berufsalltag“, weiß Regensburger aus erster Hand zu berichten. „Hier steht eine Zusammenarbeit im Team im Mittelpunkt, man leistet konkrete Hilfe am Nächsten und hat zusätzlich die Möglichkeit, sich an den THW-Bundesschulen in den unterschiedlichsten Bereichen aus- und weiterzubilden zu lassen.“ Interessant dabei ist auch, dass die „Blauen Engel“ des Hilpoltsteiner Ortsverbandes aus völlig unterschiedlichen Berufen kommen und jeder seine berufliche Fachkompetenz bei Ausbildungen oder im Ernstfall in die Waagschale wirft, damit am Ende das gemeinsam gesetzte Ziel erreicht wird. Vom Ingenieur über diverse handwerkliche Berufsgruppen bis hin zum Studenten ist alles vertreten. Auch die Altersklassen sind breitgefächert: Auf dem großen Übungsgelände in der Dieselstraße trainieren die Jugendlichen neben den Helferanwärtern der Grundausbildung bis hin zu den „alten Hasen“, die schon Jahrzehnte mit dabei sind.    

Besonders spannend für die Gäste wurde es nach einem Rundgang durch die Unterkunft, als es in Richtung Fahrzeughalle ging. Dort konnten die interessierten Besucher einen Blick in den rollenden Technikbaukasten des THWs werfen und die Fahrzeuge sowie das verstaute Equipment einmal näher in Augenschein nehmen. Besonders viel Freude bereitete es den Besuchern, den tonnenschweren Gerätekraftwagen mit nur einer Fingerbewegung in luftige Höhe zu heben.

„Für Interessierte, die sich für ein ehrenamtliches Engagement beim THW interessieren und an der Infoveranstaltung nicht teilnehmen konnten, ist der Einstieg jederzeit möglich“, verspricht Regensburger und informiert im gleichen Atemzug, dass die THW-Helfer jeden Freitag ab 18:30 Uhr in der Hilpoltsteiner THW-Unterkunft anzutreffen sind und gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung stehen.     

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Marc Winkelströter


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