Selbstloser Einsatz gegen die Fluten

Die Hochwasserkatastrophe in diesem Jahr ist bestimmendes Thema der Weihnachtsfeier der Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks(THW) in Hilpoltstein gewesen. Insgesamt 46 Mitstreiter nahmen dort ein Ehrenabzeichen des Freistaats in Empfang, das sie als „Fluthelfer 2013“auszeichnet.

Mit Ehrennadel und Urkunde soll den Einsatzkräften für die „unermüdliche und professionelle Hilfsbereitschaft“ gedankt werden, betonte der stellvertretende THW-Ortsbeauftragte Karl-Heinz Stark. Fast 3000 Einsatzstunden kamen seitens der Hilpoltsteiner Ortsgruppe zusammen. Einer der rührigsten Helfer, der sich zudem als einziger aus den Reihen des hiesigen Ortsverbands an allen Fluteinsätze beteiligte, war Josef Walter aus Altenhofen.

Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnerte sich Walter im Nachklang der Feier zurück. Anfang Juni habe alles mit dem Einsatz am hiesigen Gymnasium begonnen. Nachdem die
Regenfälle nicht enden wollten, sei bald Hilfeleistung jenseits der heimischen Gefilde gefragt
gewesen. Schon einen Tag später rückte man in Pfaffenhofen und Reichertshofen an, um dort das Ausmaß der Katastrophe im wahrsten Sinn des Wortes einzudämmen.
Es folgten direkt im Anschluss die Einsätze in Regensburg und Passau. Danach gab es eine Woche Pause, um neue Kräfte zu sammeln für den Einsatz in Deggendorf, wo Walter die Fachgruppe Führung und Kommunikation leitete. „Da haben wir ordentlich zu tun gehabt“, erinnert er sich. Es sei aber sehr schön gewesen, die Hilfsbereitschaft aus den Reihen der Bevölkerung mitzuerleben. So habe alles „wunderbar funktioniert“.
Aus dem Geschehen könne man zudem für künftige Katastrophen lernen. Das sollte
aber auch für die Kommunen gelten, deren Vertreter sich besser überlegen sollten, wo sie
Baugebiete ausweisen. Bei Deggendorf müssten aufgrund der Ölverschmutzung nach der
Flut über 200 Häuser abgerissen werden.

Auch Landrat Herbert Eckstein bedankten sich bei der Feier bei den Fluthelfern. Er bedauerte aber zugleich, dass jenseits solcher spektakulären Ereignisse wie einer Hochwasserkatastrophe die Grundlast an täglicher Hilfestellung, die das THW leiste, zu wenig Beachtung finde.
Noch vor gar nicht allzu langer Zeit habe man sogar diskutiert, ob man es überhaupt
noch brauche. Jetzt sei zwar die Kehrtwende im Bewusstsein geschafft, nun aber müsse man sich mit Investitionsstau plagen. Zudem habe der Wegfall des Zivildiensts für einen Personalknick gesorgt. Dabei sei das, was man hier für das Leben lerne, bedeutsamer als so manches Seminar. Er hoffe, dass sich die große Hilfsbereitschaft während des Hochwassers darin äußere, dass neue Mitglieder gewonnen werden könnten. Darin zeigte sich aber Eckstein zuversichtlich. In Hilpoltstein sei „das Engagement mehr als ausgeprägt“.

Als „Fluthelfer 2013“ wurden im Einzelnen ausgezeichnet: Horst Altmann, Markus Altmann,
Christian Arendt, Josef Benz, Bernhard Bergauer, Patrick Brandmeyr, Sebastian Butz, Andreas Ehrenfried, Felix Erbe, Armin Farmazka, Vanessa Flohry, Alexander Geiselbrecht,
Michelle Gemeinhardt, Michael Gerstner, Martin Gloger, Benedikt Grünauer, Raimund Harnisch, Bernd Hartlöhner, Thomas Hentschel, Werner Hentschel, Christoph Kadozka, Lothar Kambach, Thomas Landmann, Markus Langohr, Sebastian Luft, Franz Mederer, Wolfgang Mederer, Michael Pöllet, Benedikt Regensburger, Christian Reichenthaler, Matthias Reichenthaler, Maximilian Rupp, Josef Schlierf, Christian Schneck, Johann Schüssler, Christian Simon, Thomas Spitzbart, Reinhold Stadler, Werner Stadler, Karl-Heinz
Stark, Johannes Stengl, Josef Walter, Jonas Wechsler, Maximilian Wechsler, Raphael
Wechsler und Dirk Winkler.

Dass Wasser auch sein Gutes haben kann, machte an der Feier Karl-Heinz Stark zum Abschluss deutlich, als er ein deutsch-englisches Weihnachtsgedicht verlas. In ihm
herrscht an Heiligabend erst Harmonie unterm Baum, „bis mother in the kitchen runs / im
Ofenburns the Weihnachtsgans / and so comes die Hilpoltsteiner Feuerwehr / with Tatü,
tata daher / and they schreiing „Wasser marsch“ / Christmas now is im…Eimer“. Die Lacher
waren auf seiner Seite.

Text: Jürgen Leykamm, Freier Journalist und Buchautor (www.leykamm.de)
Bilder: Bernhard Bergauer


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