Mit dem „Greifzug“, der in der Fachsprache auch Mehrzweckzug genannt wird, können größere Lasten gezogen, gehoben, abgesenkt oder gesichert werden. Oft kommt das werkzeugkoffergroße Gerät von den THW-Helfern zum Einsatz, wenn in schwer zugänglichem Gelände ohne Stromversorgung schwere Lasten wie beispielsweise ein verunglücktes Fahrzeug geborgen werden soll. Auch nach einem Unwetter kann der Greifzug wertvolle Dienste leisten, wenn schwere Trümmer Zufahrtswege versperren. Bei der Rettung von Personen aus tiefen und schwer zugänglichen Schächten oder mit Hilfe der „Schiefen Ebene“ aus luftiger Höhe, kann der Mehrzweckzug der „blauen Engel“ hilfreich sein.
Da mit diesem Gerät eine Vielzahl an technischen Hilfeleistungen aus dem Einsatzkatalog der THW-Kräfte bewältigt werden können, erlernen bereits die Junghelfer frühzeitig den Umgang mit dem Greifzug. Die einfache Bedienung sowie die verblüffend hohe Leistungsfähigkeit des technischen Gerätes, machen den Greifzug zu einem der beliebtesten Werkzeuge, welche sich in einem Gerätekraftwagen befinden.
Mit nur einer Armbewegung schwere Lasten bewegen
Die Inbetriebnahme eines Greifzugs ist denkbar einfach: Greifzug an einem Fixpunkt befestigen. Drahtseil an der zubewegenden Last anschlagen, ausrollen und durch den Mehrzweckzug hindurchführen. Das eingeführte Seil mit der richtigen Hebelstellung am Greifzug auf Spannung bringen.
Unter fachkundiger Anleitung von Jugendbetreuer Patrick Brandmeyr hatten die Jugendlichen sichtlich Spaß beim Aufbau sowie der anschließenden Inbetriebnahme des Greifzugs. Dabei erlernten die Junghelfer nicht nur die Herstellung eines Fixpunktes aus Metallplatten und Erdnägeln. Besonderes Augenmerk legte der Jugendbetreuer auf die richtige Handhabung des Greifzuges mit seinen verschiedenen Hebeln, mit denen das Drahtseil im Mehrzweckzug nach vorne oder nach hinten bewegt werden kann. „Sicherheit spielt im THW eine wichtige Rolle“, so Brandmeyr. Daher erlernten die Jugendlichen ganz nebenbei viel Wissenswertes über ihre persönliche Schutzausrüstung sowie einzuhaltende Sicherheitsabstände, wenn sich das Drahtseil unter Spannung befindet.
Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer