Ein Hof voller Ereignisse

Was im ersten Augenblick relativ ruhig aussieht, gestaltete sich im Hof des Technischen Hilfswerks Hilpoltstein dann doch als vielfältig und betriebsam. Gleich vier verschiedene Ausbildungen fanden vergangenes Wochenende statt. Dabei ist die Grundausbildung genauso wichtig, wie das Kennenlernen und korrekte Bedienen von Fahrzeugen oder Maschinen.

Eine Ausbildung ist wichtig, denn nur sie gewährleistet, dass im Ernstfall alle wissen, wie sie sich effizient zu verhalten haben. Das beginnt bei der Festlegung eines geregelten Ablaufs und geht über die Fachkunde von speziellen Themen. Einen ersten Überblick erhält man beim THW über die Grundausbildung. Dabei werden die Anwärter*innen in verschiedenen Ausbildungsabschnitten gezielt geschult. Dieses Mal richtete sich die Ausbildung ganz an der richtigen Art und Weise von Beleuchtung aus. Denn im Einsatz muss das Licht auch widrigen Bedingungen standhalten.
Im Anschluss durften sich die Auszubildenden am sicheren Aufstellen von Leitern üben, damit im Zweifelsfall alles unfallfrei ablaufen kann. Ausbildungsbeauftragter Benedikt Regensburger erklärte nicht nur fachlich den korrekten Aufbau, sondern führte sie auch mit Witz durch die verschiedenen Stationen.

Einige Meter weiter hatten es sich die Helfer*innen des Fachzugs Führung und Kommunikation im Führungskraftwagen gemütlich gemacht. Hier wurde nicht nur daran gearbeitet, das Fahrzeug in- und auswendig zu kennen, sondern auch das detaillierte Erfassen einer Schadenslage. Jede Information sollte klar und verständlich aufgezeichnet werden, damit bei einer möglichen Übergabe keine Frage offenbleibt und niemand vergessen wird. Nach einem klar geregelten System tragen so die Fachkräfte die Informationen zur Lage zusammen und stellen diese schematisch dar. Da im Einsatz oft nicht viel Zeit bleibt, müssen die Handgriffe routiniert durchgeführt werden. Mit Zugführerin Michelle Gemeinhardt hatte das Team eine erfahrene Person an der Seite, die jeden Ablauf genau beschrieb und anschließend selbst üben ließ.

Untermalt wurde das kleine Planspiel von den betriebssamen Geräuschen, die die Bergung verursachte. Diese widmete sich, geführt von Truppführer Fabian Dotzer, an dem Abend der Gesteinsbearbeitung mit verschiedenem Gerät. Die Gesteinsbearbeitung ist ein wichtiges Teilgebiet, das für Rettungs- und Bergungsarbeiten benötigt wird. Manchmal muss man Wände oder Decken durchbrechen, um sich wichtige Wege zu bahnen. Neben der sicheren Bedienung von Motortrennschleifer, Bohrer und anderer Geräte stand auch die Eigensicherung durch Schutzbrille, Helm, Gehörschutz der Bedienenden im Zentrum. Dazu gehörte auch die notwendige Beleuchtung, die sich die Helfenden natürlich selbst zur Verfügung stellten. „Da zeigt sich, dass wir vielfältig einsatzbefähigt sind,“ erklärte Dotzer, nachdem die Gruppe den Powermoon® erfolgreich zum Strahlen gebracht hatte.

Weniger hell war es auf dem Kanal, wo einer unserer Bootsführeranwärter feststellen durfte, wie schwierig das Nachtfahren – auch noch bei Kälte – wirklich ist. Zwar sind die Bootsführer*innen beim THW auch Schönwetterfahrer*innen. Bei Einsätzen sieht das Szenario dann oft ganz anders aus. Daher war die Nachtfahrt sehr nach an Einsatzbedingungen angelehnt. Fahren unter erschwerten Bedingungen will nicht nur geübt, sondern auch einwandfrei gekonnt sein. Das bewies unser neuer Anwärter Leonhard Neumeyer, der in einigen Wochen auf die zweiwöchige Bootsführerausbildung mit anschließender Prüfung ins Ausbildungszentrum Hoya geschickt wird.
Doch auch tagsüber muss das Fahren auf dem Wasser beübt werden, weshalb am Samstag, neben der Geräteprüfung, die Boote zu Wasser gelassen wurden und der Main-Donau-Kanal befahren werden konnte.

Für ein Wochenende hat sich also wieder einiges im Ortsverband Hilpoltstein getan. Das ist nur möglich, wenn sich viele Ehrenamtliche in ihrer Freizeit zusammenfinden und für kleine und große Ereignisse ihre Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten. Dieser Wert für die Gesellschaft ist nie zu unterschätzen, denn es kann nur gemeinsam Großes bewegt werden.

Text: Liam Flohry Bilder: Liam Flohry


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