Gründer- und Aufbauzeit

1966: Gründungsversammlung

Am 28. Januar wurde im Hilpoltsteiner "Terrassen-Café" der THW-Ortsverband Hilpoltstein aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern zählten auch Landrat Dr. jur. Ignaz Greiner sowie Bürgermeister Josef Lang. Mit der Übergabe einer THW-Fahne und dem Dienstschild war somit der 85. THW-Ortsverband in Bayern gegründet.

Zum THW-Ortsbeauftragten für den noch jungen Ortsverband wurde Bauingenieur Dieter Popp bestellt. Als Unterkunft diente den 15 aktiven Helfern ein vom Landratsamt zugewiesener Garagenraum auf dem Gelände des Kreisbauhofes in der Freystädter Straße. Aus München kamen die ersten Bindeleinen, ein Schubkarren, Schaufeln und Kälteschutzanzüge.

Die Ausbildung der Helfer erfolgte zunächst in enger Zusammenarbeit mit dem THW-Ortsverband Roth. Die organisatorische Verwaltung des Ortsverbandes wurde über den Geschäftsführerbereich Nürnberg sichergestellt.

1966: Ein Postauto als Einsatzfahrzeug

Mit Unterstützung des damaligen Bundespostministers Richard Stücklen wurde die Anschaffung eines ausgemusterten Postautos zum Schrottpreis realisiert. In Eigenleistung erfolgten die Instandsetzung des Fahrzeuges sowie der notwendige Umbau für den Transport von technischen Gerätschaften. Eine erste Einsatzfahrt führte nach Feuchtwangen.

1968: Der noch junge THW-Ortsverband findet eine neue Bleibe

Es erfolgte die Eingliederung in den Geschäftsführerbereich Gunzenhausen, der von THW-Geschäftsführer Willi Hilpert geleitet wurde. Der schnell wachsende Ortsverband bezog angemietete Räumlichkeiten auf dem Areal der Familie Schindhelm an der Industriestraße.

1970: Erster Leistungsvergleich der THW-Ortsverbände

Erstmals seit Bestehen des Technischen Hilfswerkes wurde vom Landesverband Bayern ein Leistungsvergleich der einzelnen THW-Ortsverbände durchgeführt. Die Helfer des Hilpoltsteiner Ortsverbandes stellten sich am 26. September in Gunzenhausen den Aufgaben der Prüfungskommission.

1972: Gebietsreform

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli aus dem Großteil der Landkreise Schwabach und Hilpoltstein der Landkreis Roth gebildet und der Hilpoltsteiner Ortsverband integriert. So kam es, dass in einem Landkreis zwei THW-Ortsverbände für den Katastrophenschutz zuständig waren.

1973: Neues Katastrophenschutzgesetz

Das neue Katastrophenschutzgesetz übertrug dem THW wesentliche Aufgaben im Bereich des friedensmäßigen und erweiterten Katastrophenschutzes. Im Hilpoltsteiner THW-Ortsverband wurde ein Bergungsdienst für die Rettung und Bergung von Menschen in Not sowie deren Sachwerte eingerichtet. Dieser wurde um einen Instandsetzungsdienst für die Notversorgung in Katastrophenfällen ergänzt.

1973: Mannschafts- und Funkkommandowagen

Im Zuge des Ausbaus des erweiterten Katastrophenschutzes erhielt der Hilpoltsteiner THW-Ortsverband im Oktober zwei Mannschaftskraftwagen sowie einen Funkkommandowagen. Weitere Anschaffungen waren anschließend ein VW-Bus für den Verkehrshilfsdienst, eine Rettungsschere und ein schwerer Gerätekraftwagen.

Der Abbruch einer alten Turnhalle an der Jahnstraße oder der Bau einer Ölsperre auf der Altmühl waren herausragende Einsätze, bei denen die Helfer einen hohen Ausbildungsstand unter Beweis stellten.

1981: Baubeginn der THW-Unterkunft an der Dieselstraße

Mit ca. 70 aktiven THW-Helfern und zwölf Einsatzfahrzeugen wurden die angemieteten Räumlichkeiten an der Industriestraße zu eng. Durch die Unterstützung der Stadt Hilpoltstein wurde ein rund 4.700 m² großes Grundstück gefunden und von der evangelischen Kirchengemeinde erworben. Am 15. Oktober war der Spatenstich für die Errichtung einer Unterkunft mit Fahrzeughalle für den weiter wachsenden Ortsverband in der Dieselstraße.

1983: Einweihung der THW-Unterkunft an der Dieselstraße

Am 10. und 11. Juni wurde die neu errichtete Unterkunft im Gewerbegebiet "Am Kränzleinsberg" feierlich eingeweiht. Die Baukosten konnten durch die tatkräftige Unterstützung der ehrenamtlich tätigen THW-Helfer niedrig gehalten werden.

1986: Gründung der THW-Helfervereinigung Hilpoltstein e.V.

Zur Förderung der THW-Arbeit im Hilpoltsteiner THW-Ortsverband wurde die "Ortsvereinigung der Helfer und Förderer des Technischen Hilfswerks Hilpoltstein e. V." als gemeinnütziger Verein mit dem Gründungsvorsitzenden Johann Schneck gegründet.

1987: Erster Auslandseinsatz für die Hilpoltsteiner THW-Helfer

Der erste Auslandseinsatz unter Beteiligung des Ortsverbandes führte Dieter Popp und Horst Lober im April ins südamerikanische Ecuador. Ein Erdbeben in der Provinz Napo hatte Hunderte von Toten gefordert, knapp 600 Millionen Dollar Sachschaden angerichtet und 150.000 Menschen obdachlos gemacht.

Um die Erdbebenopfer zu unterstützen, schickte die Bundesregierung 25 THW-Spezialisten ins Katastrophengebiet. Über den 200 Meter breiten Fluß "Rio aquarico" errichteten die THW-Kräfte eine Materialseilbahn, um die Versorgung der davon nördlich lebenden Bevölkerung sicherzustellen.

1988: Landeswettkampf der Bergungszüge in Hilpoltstein

Als Ausrichter des bayerischen Landeswettkampfes stellten die Helfer des Hilpoltsteiner THWs ihr Organisationstalent unter Beweis und zeigten sich als gastgebender Ortsverband von ihrer besten Seite.

Der Wettkampf, an dem zehn Bergungszüge aus Bayern teilnahmen, fand am 1. Oktober statt. Als Ausrichtungsort hatte der Ortsverband das noch im Bau befindliche Rothseegebiet ausgewählt und dieses zwei Wochen vorher intensiv für diesen Wettkampf vorbereitet. Insgesamt sieben Stationen mussten die teilnehmenden Bergungszüge innerhalb von drei Stunden durchlaufen.