11.02.2018

Wechsel an der Spitze des Ortsverbandes

Alles, was in Politik, Gesellschaft und den Hilfsorganisationen Rang und Namen hat, fand sich am vergangenen Dienstag zur Amtsübergabe des bisherigen THW-Ortsbeauftragten Werner Hentschel und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Stark auf den neuen Ortsbeauftragten Alexander Regensburger und dessen Stellvertreter Dieter Kobras in der Hilpoltsteiner THW-Unterkunft ein.

Dem Landesbeauftragten des Technischen Hilfswerks in Bayern, Dr. Fritz-Helge Voß oblag es, den neuen Ortsbeauftragten und dessen Stellvertreter offiziell in ihre Ämter zu verpflichten und die bisherigen Amtsinhaber aus ihren Ämtern zu verabschieden. Zugleich wurden die beiden bisherigen Amtsinhaber für ihr Engagement mit hohen Ehrungen bedacht. Dr. Voß betonte in seiner Laudatio, dass die Motivation für ehrenamtliches Handeln auf drei Beinen stünde: Zuerst sei es der Wunsch, anderen in Not und Gefahr zu helfen und sich gut zu fühlen, wenn man hierfür Anerkennung bekomme. Des Weiteren habe man oft das Gefühl „ich muss hier helfen – ich muss etwas machen“. Und schließlich würden sich die meisten Ehrenamtlichen sagen, dass sie „alles, was sie haben, anderen geben würden“.

Der Landesbeauftragte fuhr fort, dass die Führungskräfte für die Sorgen und Nöte ihres Ortsverbandes geradestünden. Doch könnten sie ohne die Unterstützung des Bundes nicht viel ausrichten. Derzeit seien bundesweit pro Woche rund 200 Helfer des THW sowohl im In- und Ausland eingesetzt. Zu diesen Einsätzen kämen außerdem noch zahlreiche Großeinsätze, wie Hochwasser, Lawinen, Felsstürze oder Sicherheitsdienste wie beim G-7-Gipfel. Viele der Einsätze würden in Zukunft durch den Klimawandel und dessen Folgen gesetzt werden. Diese würden auch für die neuen Leiter des Hilpoltsteiner Ortsverbandes gleichbleiben.

Ehe der Landesbeauftragte Werner Hentschel und Karl-Heinz Stark aus ihren Ämtern verabschiedete und sie mit hohen Ehrungen bedachte, ließ er den Werdegang der beiden beim THW nochmals Revue passieren: Werner Hentschel sei dem THW-Ortsverband Hilpoltstein im August 1970 beigetreten und habe unmittelbar danach an einem Lehrgang „Behelfsbrückenbau“ teilgenommen. Bereits im Jahr 1974 sei er zum Truppführer und 1981 zum Zugführer des 2. Bergungszuges im Landkreis Roth bestellt worden. Im April 1992 habe er an einem Einsatz in Rumänien und 2002 am Hochwassereinsatz an der Elbe teilgenommen. Mit Beginn des Jahres 2003 sei er zum Ortsbeauftragten für den OV Hilpoltstein berufen worden. Hentschel habe in den insgesamt mehr als 47 Jahren seiner THW-Mitgliedschaft an hunderten Einsätzen teilgenommen und diese in seiner Zeit als Zugführer oder – seit 2003 – als Einsatzleiter geleitet. Im Verhältnis zum THW-Hauptamt, anderen THW-Ortsverbänden und zahlreichen anderen Hilfsorganisationen habe Werner Hentschel das positive Bild, das der Ortsverband Hilpoltstein besäße, verdient gemacht und dieses weiter gefördert.

Karl-Heinz Stark sei dem Hilpoltsteiner THW-Ortsverband im Jahr 1976 ebenfalls mit 19 Jahren beigetreten. Nach seiner Grundausbildung kam er zum Bergungszug und qualifizierte sich durch zahlreiche Lehrgänge auf Landes- und Bundesebene kontinuierlich weiter. Unter anderem sei Stark Gerätewart, Helfersprecher, Sicherheitsbeauftragter, Zugführer und THW-Fachberater gewesen. Auch er habe an hunderten von Einsätzen, die er oftmals als Zugführer oder Einsatzleiter geleitet habe, teilgenommen. Seit Januar 2013 sei Karl-Heinz Stark zum stellvertretenden Ortsbeauftragten (als Nachfolger von Armin Meinelt) berufen worden. In seiner über 41-Jährigen THW-Mitgliedschaft habe sich Stark bleibende, große Verdienste um den Ortsverband Hilpoltstein erworben und habe bei seinen Einsätzen stets als „Helfer in der Not“ agiert.

Für ihre Verdienste im Technischen Hilfswerk wurden Werner Hentschel mit dem Ehrenzeichen des THW-Präsidenten (der höchsten Auszeichnung, die das THW vergibt) und Karl-Heinz Stark mit dem THW-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet.

Nach der Verabschiedung und Ehrung von Werner Hentschel und Karl-Heinz Stark erfolgten die Ernennung von Alexander Regensburger und Dieter Kobras zum Ortsbeauftragten und dessen Stallvertreter.

Alexander Regensburger, Jahrgang 1985, war von 1997 bis 2003 in der Jugendgruppe. Im Jahr 2004 machte er seine Grundausbildung und war danach als Kraftfahrer, Fachhelfer, Helfersprecher sowie Gruppenführer in verschiedenen Funktionen tätig. Er legte die Ausbildungen „thermisch Trennen“, Atemschutzgeräteträger und „Technische Hilfe auf Anlagen der Deutschen Bahn“ mit Erfolg ab.

Der 1969 geborene Dieter Kobras trat dem Hilpoltsteiner THW-Ortsverband Hilpoltstein zunächst im Rahmen des Ersatzdienstes für die Wehrpflicht teil. Von 1991 bis 1994 war er Truppführer der Elektrogruppe und zugleich – sowie nochmals von 1999 bis 2002 Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit im Ortsverband. Seit 1999 bis Ende 2017 war Dieter Kobras auch Jugendbetreuer. Außerdem nahm er 1992 an einem humanitären Auslandseinsatz in Rumänien teil. Kobras ist auch 2. Vorsitzender im Deutsch – Arabischen Freundschaftskreis und Betreuer für den Internationalen Jugendaustausch im In- und Ausland.

Nach seiner offiziellen Ernennung zum Ortsbeauftragten freute sich Alexander Regensburger über die vielen Gäste aus Nah und Fern. Dies zeige, dass das THW ein geschätzter Partner der Hilfsorganisationen und der Politik sei. Doch könne alles nur mit einer guten Mannschaft und einer guten Führung erfolgen. Regensburger dankte vor allem seinem Vorgänger, betonte aber zugleich, dass dieser große Fußabdrücke vorgegeben habe und er versuchen wolle, diese weiterzuführen. Die Mitglieder bat er, ihm kleine Fehler in der Anfangsphase zu verzeihen und ihn und seinen Stellvertreter wie bisher zu unterstützen. Er freue sich auf viele, spannende Begegnungen in den nächsten Jahren. An die Landesleitung genannt, sagte Regensburger, dass er sich eine bessere finanzielle Ausstattung und mehr Hauptamtliche Stellen zur Entlastung des Ehrenamtes wünsche.

Mit einigen Dankesworten betonte Karl-Heinz Stark, dass ein Ehrenamt vor allem da sei, um anderen zu helfen. Stark dankte vor allem seiner Ehefrau Dorothea, den anderen Hilfsorganisationen und den Helfern des Ortsverbandes für die gute Zusammenarbeit und versprach, auch weiterhin zur Verfügung zu stehen.

Auch Werner Hentschel dankte allen Mitstreitern, besonders der Geschäftsstelle Ingolstadt und der Landesleitung und betonte, dass sie ihn sowohl in guten, wie auch in schlechten Zeiten ertragen mussten. Er versprach seinem Nachfolger, ihn ebenso gut zu unterstützen, wie er es von seinem Vorgänger Dieter Popp erfahren durfte.

Die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, die es sich nicht nehmen lassen wollte, trotz der Koalitionsverhandlungen an dieser Veranstaltung teilzunehmen, betonte in ihrem Grußwort, dass es den ehrenamtlichen Helfern einer Hilfsorganisation egal sei, wer regiere – sie wollten nur eins: Helfen – und zwar dort, wo schnelle Hilfe erforderlich sei. Ihr sei kaum eine Hilfsorganisation bekannt, in der das Ehrenamt eine solch große Rolle spiele, betonte Mortler weiter. Durch die Tatsache, dass die Ortsverbände Lauf und Hilpoltstein eine Partnerschaft bildeten, sei sie selbst in keiner Hilfsorganisation wie dem THW so gut integriert. Mortler dankte allen – besonders den Führungskräften – für ihr Engagement und wünschte der neuen Leitung alles Gute.

Landrat Herbert Eckstein betonte, dass, egal wieviel Geld fließe, stets die Menschen, die in einer Hilfsorganisation den anderen helfen, wichtig seien. Auch wenn es hier in Hilpoltstein wieder gelungen sei, die Führungspositionen zu besetzen, sei es immer schwieriger, diese in den Vereinen und Verbänden zu besetzen. Jeder habe seine Fähigkeiten, nicht alle könnten Führungsaufgaben übernehmen, seien aber dennoch wichtig an der für sie vorgesehenen Stelle, betonte Eckstein weiter. Er wünsche der neuen Leitung des Ortsverbandes alles Gute. Den bisherigen Leitern des Ortsverbandes dankte er und überreichte ihnen ein kleines Präsent.

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl, der auch für die benachbarten Gemeinden sprach, betonte, dass er froh sei, den THW Ortsverband hier zu haben. Er sei bestens ausgerüstet, habe hervorragendes Personal und sei für alle Notlagen vorbereitet. Die Anwesenheit der vielen Vertreter der anderen Hilfsorganisationen zeuge von der hervorragenden Zusammenarbeit dieser. Mahl dankte den Helfern des Ortsverbandes, besonders den Führungskräften für die Zusammenarbeit und sicherte auch der neuen Führung jegliche Unterstützung seitens der Stadt Hilpoltstein zu.

Kreisbrandrat Werner Löchl betonte stellvertretend für alle Hilfsorganisationen, dass diese nur funktionieren würden, wenn die Menschen, die sie tragen, funktionieren. Hier im Landkreis sei dies schon immer der Fall. Auch er wünsche der neuen Führung des Ortsverbandes alles erdenklich Gute und eine gute Zusammenarbeit.

Zum Schluss dankte der neue Ortsbeauftragte allen für die Lobesworte und überreichte den Ehefrauen seiner Vorgänger je einen Blumenstrauß.

Text: Rudolf Heubusch
Fotos: Bernhard Bergauer


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