Seit dem Beginn der Fastenzeit war das Altarbild am Hochaltar in der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer mit einem violetten Stofftuch verhüllt. Dies erinnerte die Gläubigen bei jedem Kirchenbesuch an die Fastenzeit. Violett als liturgische Farbe steht ebenfalls für die Umkehr und appelliert an die stetig notwendige Neuausrichtung des menschlichen Handelns auf Gott.
Der mächtige hölzerne Hochalter erhielt im Jahr 1758 sein heutiges Aussehen. Das Altarbild bezieht sich auf den Kirchenpatron Johannes der Täufer und schildert seinen Märtyrertod durch Enthauptung. Dieses wurde 1656 von Jesuitenkünstler Paulus Bock angefertigt und wird während der Fastenzeit in ein riesiges Tuch gehüllt. Hier unterstützen die Helferinnen und Helfer des örtlichen THW Ortsverbandes gerne mit einer entsprechend langen Leiter. Diese muss auf knapp acht Meter ausgefahren werden, um das obere Ende des Altarbildes zu erreichen. Etwas Mut und Schwindelfreiheit sind unabdingbar, um das Kunstwerk von seiner violetten Verhüllung zu befreien.
Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Alexander Regensburger