THW-Jugend trainiert für den Ernstfall

Mit einem Fachtechnischen Training (FTT) sorgte der Jugendverband des Technischen Hilfswerk (THW) in Mittelfranken für ein abwechslungs- und erlebnisreiches Sommerferienwochenende. Eingeladen waren die Jugendgruppen der THW-Ortsverbände aus Ansbach, Fürth und Hilpoltstein auf die Burg Hoheneck. Dort war der sach- und fachgerechte Umgang mit technischen Gerätschaften gefragt, um zahlreiche realitätsnahe Einsatzaufträge zu bewältigen. Teamfähigkeit sowie vernetztes Denken und Handeln bildeten dabei den Schlüssel zum Erfolg.

Bezirksjugendleiter der THW-Jugend Mittelfranken, Marco Hämmer, freute sich sichtlich, dass nach einer über einjährigen Corona-Zwangspause wieder das Fachtechnische Training für die Mitglieder der THW-Jugendgruppen in der Jugendbildungsstätte auf der Burg Hoheneck angeboten werden konnte. „Grundsätzlich findet die Ausbildung des Nachwuchses in den örtlichen THW-Ortsverbänden statt. Um die Kommunikation und die Zusammenarbeit der Jugendlichen über Ortsverbandsgrenzen hinweg zu fördern, entstand im Jahr 2011 die Idee des Fachtechnischen Trainings,“ fasst Hämmer das Ziel der Wochenendausbildung zusammen.


Aus Gründen des Infektionsschutzes durften von den insgesamt 15 mittelfränkischen Jugendgruppen lediglich die drei Gruppen aus den Ortsverbänden Ansbach, Fürth und Hilpoltstein teilnehmen. „Die Freude über die Teilnahme war bei unseren Jugendlichen im Alter von zwölf bis 16 Jahren riesig, da nach so einer langen Zeit der Einschränkungen Spaß und Spannung garantiert sind“, erklärt der Hilpoltsteiner Ortsjugendbetreuer Patrick Brandmeyr. Gemeinsam mit seinen fünf Schützlingen reiste er mit dem Gerätekraftwagen – dem mobilen Werkzeugkasten des THWs – am Freitag an und verbrachte das gesamte Wochenende auf Burg Hoheneck.


Von der ersten Minute an gefordert


Wert legt das achtköpfige Organisations- und Ausbildungsteam unter der Leitung von Marco Hämmer bei den fachtechnischen Aufgabenstellungen auf die besondere Nähe zur Realität. „Die angenommenen Einsatzszenarien berücksichtigen den aktuell zu erwartenden Wissenstand der Jugendlichen und sollen so gestellt sein, wie diese in einem späteren Einsatzfall des THWs ebenfalls vorkommen könnten“, erklärt Hämmer.


Gleich die erste Nacht sollte für die Jugendlichen etwas kürzer als üblich ausfallen. So wurde der THW-Nachwuchs am späten Abend über Meldeempfänger zur Ausleuchtung eines Hubschrauberlandeplatzes alarmiert. Am vorgesehenen Landeplatz angekommen, wurde sogleich die Lage erkundet und die Einsatzstelle abgesichert. Wesentliche Aufgaben der Junghelferinnen und Junghelfer bestanden darin, den Landeplatz und mögliche Hindernisse mit Scheinwerfern auszuleuchten. Den hierfür notwendigen Strom produzierte der Nachwuchs selbst und trainierte dabei gleich den Umgang mit Notstromaggregaten.  


Eine Verpuffung in einer Kfz-Werkstatt rief am darauffolgenden Tag die Jugendgruppe des Hilpoltsteiner Ortsverbandes auf den Plan. Mittels „Schiefer Ebene“ und einem „Leiterhebel“ mussten mehrere verletzte Personen aus dem Obergeschoss eines Werkstattgebäudes gerettet werden. Neben der Gebäudeerkundung und Feststellung von Gefahrquellen, trainierten die Jugendlichen auch die Erstversorgung sowie die Herstellung der Transportbereitschaft.


Zahlreiche weitere Einsatzaufträge forderten an diesem Wochenende das gesamte fachtechnische Wissen der Jugendlichen und ermöglichten dabei die Verwendung verschiedenster Spezialgeräte des THWs, um Menschen aus Notsituationen zu befreien. Bei den sommerlichen Temperaturen durfte auch ein Besuch in der Eisdiele nicht fehlen.


Mit vielen neuen Eindrücken und erworbenen Kenntnissen im Gepäck, traten die Junghelferinnen und Junghelfer am Ende des abwechslungsreichen Wochenendes die Heimreise an.


Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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