THW Hilpoltstein weiht neue Lagerhalle ein

Bei einem Festakt mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und zahlreichen Vertretern der örtlichen Rettungsorganisationen sowie Sponsoren, konnte die neu errichtete Lagerhalle auf dem Gelände des Hilpoltsteiner THW Ortsverbandes nun offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden. Die relativ kurze Bauzeit von knapp acht Monaten war dem hohen Engagement der THW-Helfer geschuldet, was aber nicht in Relation zum langwierigen Genehmigungsverfahren von gut drei Jahren steht.

Schon seit Jahren habe die Helfervereinigung des THW Ortsverbandes Hilpoltstein den Plan gehegt, auf dem Gelände der THW-Unterkunft eine Halle zu errichten, schilderte der Ortsbeauftragte Werner Hentschel. Auch wenn sie diesen Bau komplett in Eigenleistung und in Eigenfinanzierung errichtete, musste sie von der Bundesanstalt THW und der Bundesimmobilienverwaltung (BIMA) erst grünes Licht bekommen. Waren die Genehmigungen durch die Stadt Hilpoltstein und das Landratsamt Roth innerhalb weniger Tage vorhanden, sollte dies bei den anderen Behörden nahezu unmöglich sein.

Geschlagene drei Jahre habe es gedauert, bis die Genehmigung vorlag, ergänzte Maximilian Rupp, Vorsitzender der örtlichen Helfervereinigung. Insgesamt habe der Bau rund 58.000 Euro gekostet, er sei mit gut 1.700 Stunden Eigenleistung errichtet worden. Der Bund stelle für eine solche Halle keine Mittel zur Verfügung. Sogar eine monatliche Miete müsse das THW jetzt für den Grund bezahlen, auf dem die Halle steht, beschwerte er sich.

Das rief die Politiker auf den Plan: Landrat Herbert Eckstein sagte, er könne nicht verstehen, wenn man ständig von Entbürokratisierung spreche – und dann müssten die Ehrenamtlichen auch noch Miete bezahlen. „Ist es nicht schon genug, wenn man sich ausbilden lässt, die Fahrzeuge und Gerätschaften pflegt und wartet – und dies alles um Gottes Lohn“, fragte er.

Die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler (CSU) betonte, dass sie sich in Berlin stetig für eine Verbesserung des Ehrenamts einsetze, denn es sei für ein funktionierendes Gemeinwesen unerlässlich. Sie bewundere es, wenn eine ehrenamtlich tätige Hilfsorganisation für den Staat etwas baue – nur um selbst besser arbeiten zu können. Ihr Parteikollege Volker Bauer, der den Kreis im Landtag vertritt, versprach, sich dafür einzusetzen, dass das THW bei der Beschaffung von Geräten durch den Freistaat unterstützt werde.

Maximilian Rupp stellte den Gästen das neue Gebäude vor: Die Halle habe ein Grundmaß von zehn mal sechs Metern und sei als Fahrzeug- und Lagerhalle gedacht. Zudem seien seitlich drei kleinere Räume angebaut, von denen zwei als Gefahrstofflager mit zusätzlichen Auffangwannen ausgelegt seien und einer als Anschlussraum für einen Hochdruckreiniger mit Kompressor. Zusätzlich sei noch ein Gabelstapler beschafft worden, mit dem man die Hochregale in der Halle bestücken kann. Im Inneren des Gebäudes seien Sandsäcke für die Hochwasserhilfe, die Feldküche, Kabel, Schaltschränke und vieles mehr untergebracht.

Nachdem Werner Hentschel von Maximilian Rupp den Schlüssel für das neue Gebäude erhalten hatte, sagte dieser, dass er stolz auf alle Kameraden sei, die neben ihrem normalen Ausbildungs- und Dienstbetrieb dieses Gebäude errichtet haben. Leider würde das Budget, das ihnen vom Staat zugeteilt würde, immer kleiner. Umso mehr seien sie erfreut gewesen, als sie erfuhren, dass ihnen ein neuer Mannschaftstransportwagen (MTW) zugeteilt würde. Ehe die zahlreichen Ehrengäste die Halle und den MTW besichtigen durften, sprachen die Vertreter der beiden Kirchengemeinden – die evangelische Pfarrerin Verena Fries und ihr katholisches Pendant Franz-Josef Gerner – ein Gebet und segneten das Fahrzeug und die Halle.

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl betonte, er freue sich über das gute Miteinander der verschiedenen Hilfsorganisationen in der Stadt. Er hob hervor, dass das THW sehr erfolgreich sei, wenn es darum gehe, eine Genehmigung für etwas zu erhalten; die Verantwortlichen wüssten sich stets zu helfen. Die Kommune unterstütze ihre ehrenamtlich tätigen Organisationen nach Kräften, so Mahl.


Text: Rudolf Heubusch
Fotos: Johann Schüssler


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