23.12.2017

THW hält Rückschau auf ein ereignisreiches Jahr

Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ für die zahlreichen Mitglieder und Ehrengäste eröffneten der Ortsbeauftragte des Hilpoltsteiner Ortsverbandes (OV) des Technischen Hilfswerks (THW) Werner Hentschel und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Stark die diesjährige Weihnachtsfeier, bei der auch traditionell auf die Ereignisse des abgelaufenen Jahres zurückgeblickt wird.

Hentschel betonte, dass das THW nach 2003, als er das Amt des Ortsbeauftragten übernahm, wieder einen Umbruch erlebe: Denn am 1. Januar 2018 werde Alexander Regensburger das Amt als Ortsbeauftragter übernehmen.

Das THW habe seit seiner Gründung im Jahr 1950 noch nie zu einem Zivilschutzfall eingesetzt werden müssen, da in Kerneuropa glücklicherweise seit mehr als sechzig Jahren Friede herrsche. Dennoch habe das THW genug zu tun. Ausgelöst durch die klimatischen Veränderungen seien immer wieder Einsätze durch Sturmschäden, Hochwasser oder lokale Starkregen zu bewältigen. Außerdem hätten seit 2014 rund 16.000 Helfer in der Flüchtlingshilfe mitgeholfen. Sie haben beim Lageraufbau samt sanitärer und elektrischer Infrastruktur auch Konzepte für die Unterbringung erarbeitet. Auch der Hilpoltsteiner Ortsverband habe hierbei einen Anteil geleistet. Auch wenn das THW vor zwanzig Jahren schon fast totgesagt wurde, ist es heute notwendiger als je zuvor. Die Gesellschaft sei auf eine zuverlässige und intakte Infrastruktur angewiesen. Hentschel nannte hierbei besonders den Brückenbau, der eine Kernkompetenz des THW sei, die sonst niemand abdecken könne.

Änderungen werde es auch in Hilpoltstein geben: Die zweite Bergungsgruppe werde wegfallen, hieraus entstehe eine Fachgruppe „Technische Logistik“ (TL). Des Weiteren solle die Elektroausstattung des OV um ein Notstromaggregat erweitert und die Fachgruppe „Führung und Kommunikation“ erweitert werden. Diesem Satz fügte Hentschel hinzu: „Hoffentlich scheitern diese guten Ansätze nicht (wieder) am Geld“.

Für den OV Hilpoltstein sei 2017 ein vergleichsweise ruhiges Jahr gewesen, obwohl sie bereits am 2. Januar gegen 20:45 Uhr zum ersten Einsatz auf die Bundesautobahn A9 zur Unterstützung der Feuerwehr bei einem tödlichen Verkehrsunfall gerufen wurden. Auch wenn sonst keine herausragenden Ereignisse gewesen seien, mussten 35 sonstige und 4 technische Hilfeleistungen mit insgesamt 1.280 Einsatzstunden bewältigt werden.

Unterstützt von zahlreichen Bildern ließ Werner Hentschel sodann das Jahr 2017 Revue passieren: Man habe sich durch die BRK-Bereitschaft in Erster Hilfe mit HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) ausbilden lassen und die Polizei bei verschiedenen Aufgaben unterstützt. Weitere Höhepunkte seien verschiedenen Ausbildungen und Übungen, die Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein, die „historische Reise“, das Burgfest mit dem Jubiläum „50 Jahre Landsknechte“ oder das Katastrophenturnier der Hilpoltsteiner Hilfsorganisationen sowie vieles andere gewesen.

Das Jahr 2017 in Zahlen: Die rund 21.500 Stunden gliedern sich in 1.066 Stunden für Einsätze, 215 Stunden für technische Hilfeleistungen, 3.352 Stunden Jugendarbeit, 448 Lehrgangsstunden, sowie 16.420 Stunden für Ausbildung und allgemeinen Dienst. Der scheidende Ortsbeauftragte danke Landrat Herbert Eckstein und der Stadt Hilpoltstein, die durch Ulla Dietzel vertreten war, für die großzügige Unterstützung. Außerdem dankte er den Vertretern der Hilfsorganisationen für die hervorragende Zusammenarbeit. Ehe die Ehrengäste ihre Grußworte sprachen, zeichneten Werner Hentschel und Karl-Heinz Stark zahlreiche Mitglieder für langjährigen Dienst oder besondere Leistungen aus. 

Landrat Herbert Eckstein betonte in seinem Grußwort, dass das THW sehr viel geleistet habe. Hierfür wolle er allen herzlich danken. Angesichts der bevorstehenden Ehrungen von zahlreichen Mitgliedern fuhr er fort, dass man viele Erinnerungen habe, wenn man ausgezeichnet werde. Er freue sich, dass die Hilfsorganisationen in Hilpoltstein und dem Landkreis Roth so gut zusammenarbeiten würden, dass er sogar außerhalb des Landkreises darauf angesprochen werde. Auch die Zusammenarbeit mit den beiden Polizeidienststellen sei hervorragend, wenn auch seiner Meinung nach die Beschilderungen im Verkehr oftmals mit Schuld an Verkehrsunfällen trage. Hier müsse die Basis gestärkt werden und nicht noch mehr Vorschriften erlassen werden. Eckstein wünschte den Anwesenden für die Zukunft viel Kraft und stets die richtigen Entscheidungen und dankte nochmals für die Bereitschaft den anderen zu helfen.

Hilpoltsteins zweite Bürgermeisterin Ulla Dietzel beglückwünschte die Geehrten und betonte, dass sich die Jugendarbeit beim THW für den Erhalt der Organisation auszahle. Auch freue sie sich, dass die Hilfsorganisationen in der Burgstadt so gut zusammenarbeiten würden und dankte den Aktiven im Namen der Stadt Hilpoltstein für ihre Hilfsbereitschaft. Angesichts des hervorragenden Essens dankte sie dem Küchenpersonal für deren Leistung. Sie wünschte allen für die Zukunft alles erdenklich Gute und hoffe, dass alle gesund von ihren Einsätzen und Übungen zurückkämen.

Der Leiter der Hilpoltsteiner Polizeiinspektion, Siegfried Walbert betonte das freundschaftliche Verhältnis bei der Zusammenarbeit seiner Dienststelle mit den Hilpoltsteiner Hilfsorganisationen und besonders dem THW. Es sei nicht immer einfach, guten Nachwuchs zu finden – und diesen auch zu halten. Das Wichtigste sei aber die Pflege der Kameradschaft, mit der eine solche Organisation wie das THW stehe und falle. Walbert betonte weiter, dass man hierfür sehr viel Herzblut und auch Zeit investieren müsse. Auch er wünsche den Verantwortlichen und den Aktiven alles erdenklich Gute.

Kreisbrandrat Werner Löchl dankte dem THW für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und den weiteren Hilfsorganisationen im Landkreis Roth. Auch er sei schon auf diese Tatsache angesprochen worden und sei hierüber stets sehr erfreut. Löchl dankte den Verantwortlichen und den Aktiven für die hervorragende Mitarbeit und beglückwünschte die Geehrten. Für die künftigen Einsätze wünsche stets alles Gute.

Folgende Personen wurden im feierlichen Rahmen geehrt:

Für 10 Jahre wurden geehrt: Fabian Dotzer, Andreas Ehrenfried, Alexander Geiselbrecht, Raimund Hanisch, Lothar Kambach, Michaela Meinelt, Benjamin Peetz, Julian Pöllet, Michael Pöllet, Christian Simon, Werner Stadler und Lukas Warlich.
Seit 20 Jahren halten Markus Breindl und Alexander Regensburger dem THW die Treue.
Bereits seit 30 Jahren sind Helmut Gerstner, Bernd Hartlöhner, Dieter Kobras, Stefan Lauber und Christian Schneck aktive Mitglieder im Hilpoltsteiner THW-Ortsverband.
40 Jahre ist Horst Altmann, der kürzlich auch mit dem Staatlichen Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde aktiv beim THW.
Nahezu seit der Gründung des Ortsverbandes, nämlich seit 50 Jahren sind Hans Gsänger und sein Bruder Walter (erkrankt) aktive Mitglieder.

Für besondere Leistungen im THW-Ortsverband Hilpoltstein wurden Armin Farmazka, Michelle Gemeinhardt und Sebastian Luft mit dem „THW-Helferzeichen“ in Gold ausgezeichnet. Außerdem erhielten der künftige Ortsbeauftragte Alexander Regensburger und Thomas Spitzbart – der immer für das THW da sei, wenn man etwas brauche – das „THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz“ überreicht. Wie in jedem Jahr wurde auch bei der diesjährigen Weihnachtsfeier um eine Spende für die Aktion „Jeder Bürger einen Euro“ gebeten.

Text: Rudolf Heubusch
Fotos: Liam Flohry


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