THW-Baukasten beim Infoabend für sich entdeckt

Den Informationsabend im Hilpoltsteiner THW Ortsverband nutzten zahlreiche Jugendliche und Erwachsene, um wissenswertes über die Ziele und Aufgaben des Technischen Hilfswerks (THW) zu erfahren und dabei auch eine ganze Menge an Gerätschaften aus den rollenden Technikbaukästen zu entdecken. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer standen Rede und Antwort und informierten über Einstiegsmöglichkeiten für ein Engagement in der weltweit einzigartigen Katastrophenschutzorganisation des Bundes.

Egal ob Hilfe beim Seilbahnbau nach einem Erdbeben im fernen Ecuador oder bei einem Verkehrsunfall auf der nahegelegenen Autobahn: Die Hilpoltsteiner THW-Helfer sind immer zur Stelle, wenn technisches Know-how erforderlich ist. Um aber in Not geratene Mitmenschen kompetent zu helfen, bedarf es wiederum Menschen, die sich ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation wie dem THW engagieren. Da aber immer mehr Zeitgenossen aus verschiedensten und teilweise auch nachvollziehbaren Gründen immer weniger Zeit für ein Ehrenamt haben, fällt es Hilfsorganisationen immer schwerer, neue Mitglieder zu gewinnen. Mit Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 versiegte insbesondere für die THW Ortsverbände eine wichtige Quelle der Nachwuchsgewinnung und so nimmt nun die eigenverantwortliche Helferwerbung und Öffentlichkeitsarbeit einen immer wichtigeren und nicht zu unterschätzenden Stellenwert in der Ortsverbandsarbeit ein. Anstelle eines „Tag der offenen Tür“, entschied man sich erstmals im Hilpoltsteiner THW Ortsverband für einen Informationsabend, um mit potentiellen Helfern in Kontakt zu treten und die THW-Arbeit ganz individuell vorzustellen.

Für diesen Abend rührte Jugendbetreuer Dieter Kobras fleißig die Werbetrommel. Eine bunt gemischte Gruppe Jugendlicher und Erwachsener fand sich letztendlich in der THW-Unterkunft in der Dieselstraße ein und lauschte gespannt den Ausführungen des Jugendbetreuers. Ein Kurzvortrag vermittelte wissenswertes über die Ziele und Aufgaben der Hilfsorganisation sowie die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen. Besonders interessierten sich die Besucher über die Einstiegsmöglichkeiten. So sind für eine Mitwirkung im THW keine besonderen Vorkenntnisse notwendig und eine Altersobergrenze gibt es nicht. Durch die vielfältigen Aufgaben im THW finden sich zahlreiche Einsatzgebiete für jedes Alter.

Bereits ab zehn Jahren können Mädchen und Jungen in der Jugendgruppe aktiv werden und sich spielerisch mit den Gerätschaften aus dem THW-Baukasten vertraut machen. Neben raffinierten Knoten erlernen die Jugendlichen den richtigen Umgang mit diversen Werkzeugen zur Holz-, Metall- und Gesteinsbearbeitung sowie technischen Geräten wie Tauch- und Schmutzwasserpumpe. Aber auch Zeltlager, Jugendwettkämpfe und der Besuch von anderen Rettungsorganisationen oder Einrichtungen stehen auf dem Ausbildungsplan. Ab 18 Jahren ist der Einstieg als aktiver Helfer möglich. In der Grundausbildung erlernt jeder Helfer, die im THW üblichen Werkzeuge und technischen Gerätschaften fachgerecht einzusetzen. Nach Abschluss der Prüfung, erhält der THW-Helfer die Einsatzbefähigung. Die weitere Ausbildung erfolgt fachspezifisch in der „Bergungsgruppe“, der Fachgruppe „Führung/Kommunikation“ oder auch in der Fachgruppe „Wassergefahren“.

Noch spannender für die Gäste wurde es nach einem Rundgang durch die Unterkunft, als es in Richtung Fahrzeughalle ging. Insbesondere der jugendliche Nachwuchs hatte keine Hemmungen und nutzte sofort die Chance, den fahrenden Werkzeugkasten des THWs auf eigene Faust zu entdecken und auch schon einmal auf dem Beifahrersitz Probe zu sitzen. Die THW-Helfer standen bereit, um das Fahrzeug sowie das verstaute Equipment anschaulich zu präsentieren und deren Verwendung im Ernstfall zu erklären. Schnell entwickelte sich ein intensiver Dialog und die THW-Helfer standen geduldig Rede und Antwort.

Besonders viel Freude bereitete es den Besuchern, den tonnenschweren Gerätekraftwagen mit nur einer Fingerbewegung in luftige Höhe zu heben. Die beiden Einsatzboote der Fachgruppe „Wassergefahren“ wurden von den Gästen ebenfalls gleich „geentert“ und schon einmal die richtige Verwendung einer Rettungsweste trainiert. Bei der abschließend zu besichtigenden Höhenrettungsübung stellten die Helfer der beiden Bergungsgruppen sowie der Jugendgruppe ihr Können unter Beweis. So war es Aufgabe der THW-Helfer, eine verletzte Person unter Verwendung eines Rettungsdreiecks von einem sechs Meter hohen Gerüstturm abzuseilen.

Sichtlich begeistert und mit zahlreichen neuen Eindrücken verabschiedeten sich die Besucher bei Ortsbeauftragten Werner Hentschel und Jugendbetreuer Dieter Kobras, die sich gerne auf ein Wiedersehen im Hilpoltsteiner Ortsverband freuen.

Die Helferinnen und Helfer stehen jeden Freitag ab 18:30 Uhr gerne in der Hilpoltsteiner THW-Unterkunft für weitere Auskünfte und offene Fragen zur Verfügung.

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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