18.01.2020

Spezialisten trainieren in der Dunkelkammer

Man kennt die Bilder aus dem Fernsehen: Hell lodernde Flammen aus einem Gebäude und Feuerwehrkräfte, die mit schwerem Atemschutz in dicht vernebelte Gebäudeteile vordringen, um dort vermisste Personen zu retten. Moderne Atemschutzgeräte kommen aber nicht nur bei der Feuerwehr im Rahmen der Brandbekämpfung oder bei Chemieunfällen zum Einsatz, sondern werden auch oft entsprechend der geforderten Einsatz- und Gefahrenlage durch Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes getragen.

Umluftunabhängigen Atemschutzgeräten bieten den Rettungskräften Schutz vor Stoffen, Partikeln oder Organismen, welche bei einem Brand oder anderen Unfällen über die Atemwege in den Körper gelangen können. Die über zehn Kilogramm schwere Ausrüstung dient somit dem Gesundheitsschutz der eingesetzten Retter.

 

Um Atemschutzgeräteträger zu werden, erfordert dies insbesondere eine persönliche Fitness. Es ist nämlich nicht einfach, sich in engen Räumlichkeiten bei Dunkelheit mit einer solch schweren Ausrüstung fortzubewegen oder gar eine zweite Person zu retten. Hat man den gesundheitlichen „Einstellungstest“ beim Arzt erfolgreich gemeistert, folgt eine intensive theoretische und praktische Ausbildung. Hierzu werden regelmäßig Lehrgänge in der landkreiseigenen Übungsstrecke in Roth angeboten, welche man gemeinsam mit Kollegen der Feuerwehr absolviert. Neben wichtigen Sicherheitsbestimmungen und Informationen zur Einsatztaktik, erlernt der angehende Atemschutzgeräteträger den richtigen Umgang mit Atemmaske, Atemregler und Druckluftflasche sowie deren Wartung. Nicht zuletzt absolvieren die Rettungskräfte auch mehrere praktische Unterrichtseinheiten. Dabei schnallen sich die Ehrenamtlichen die Druckluftflasche auf den Rücken, setzen sich die Atemschutzmaske auf und gewöhnen sich an das Tragen der Ausrüstung. Auch Belastungsübungen gehören zur Ausbildung dazu, um die körperliche Fitness zu beweisen.

 

Nach erfolgreichem Lehrgangsabschluss finden jährliche Auffrischungslehrgänge statt. Hierzu besuchten kürzlich vier Helferinnen und Helfer des Hilpoltsteiner THW Ortsverbandes die Atemschutzübungsstrecke des Landkreises Roth.

 

Dort angekommen, ging es auch schon gleich mit dem praktischen Trainingsprogramm los. Auf dem Laufband, dem Ellipsentrainer, der Endlosleiter und der Handkurbel mussten die THW-Helfer ihre körperliche Fitness nachweisen.

 

Der Hindernisparcours bildete das Herzstück des Trainingsprogramms. Dabei musste unter Atemschutz und in absoluter Dunkelheit ein Labyrinth aus Drahtkäfigen erfolgreich durchlaufen werden. Simulierte Hitze, eingeblasener Kunstrauch und ein enges Tunnelsystem erforderten ein großes Maß an Ausdauer und Geschicklichkeit. Konzentration und ein guter Orientierungssinn waren ebenfalls gefragt, um den Ausgang aus dem Käfiggewirr zu finden. Dabei mussten die Atemschutzgeräteträger auch immer ihr Druckmanometer im Blick halten, um noch mit ausreichendem Restdruck den verrauchten Raum zu verlassen.

 

Ein herzliches Dankeschön gilt den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hilpoltstein für die tatkräftige Unterstützung bei der anschließend notwendigen Gerätewartung. Somit konnte wieder schnell und unkompliziert die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräteträger hergestellt werden.

 

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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