Sandsack ist nicht gleich Sandsack

Teamfähigkeit und das Lernen voneinander standen bei der von Feuerwehr und THW geleiteten Ausbildung zum Thema „Deichverteidigung und Hochwasserschutz“ im Mittelpunkt. Zu dieser gemeinsamen Ausbildung lud der regional zuständige Arbeitskreis des Reservistenverbandes der Bundeswehr (AKRU) nach Hilpoltstein ein.

Bereits Anfang des Jahres eigneten sich die teilnehmenden Kameraden der Bundeswehr im Rahmen eines – von der Freiwilligen Feuerwehr Wendelstein und dem Hilpoltstein THW Ortsverband – geleiteten Basisseminars wichtige theoretische Kenntnisse in Sachen „Deichverteidigung und Hochwasserschutz“ an. Der Theorie folgte nun die praktische Ausbildung in Hilpoltstein. Hierfür übernahm Kreis-Organisationsleiter Artur Gerhäuser von der Bundeswehr die federführende Organisation der Veranstaltung. Fachlich geleitet wurde die Ausbildung durch den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Wendelstein, Christian Mederer sowie Thomas Hentschel und Bernhard Bergauer von der Fachgruppe Wassergefahren des Hilpoltsteiner THW Ortsverbandes.

 

In den frühen Morgenstunden versammelten sich Stabsfeldwebel d.R. Harald Emmerling mit weiteren Kameraden der Bundeswehr in den Räumlichkeiten des Hilpoltsteiner THW Ortsverbandes. THW-Ortsbeauftragter Werner Hentschel freute sich über das rege Interesse der Reservisten an der Thematik, da man bei einem Hochwasser größeren Ausmaßes oft „Hand in Hand“ organisationsübergreifend arbeitet.

 

Ein anschließender Kurzvortrag diente der Wiederholung von wesentlichen Eckpunkten der vorangegangenen theoretischen Ausbildung und veranschaulichte bereits grafisch das angenommene Schadenszenario für die folgende praktische Ausbildung.

 

In einer nahegelegenen Sandgrube erhielten die Teilnehmer wichtige Informationen zur „Sandsacklogistik“. So bildeten wichtige Kennzahlen zum Sandsack die Grundlage für eine fundierte Planung von Material und Personal. Im Anschluss wurden in kürzester Zeit rund 400 Sandsäcke für den weiteren Teil der Übung gefüllt.

 

Am nahegelegenen Main-Donau-Kanal angekommen, erfolgte die Ausbildung rollierend an drei Stationen: Die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Wendelstein betreuten eine „Pumpenstation“. Hier nahmen die Übungsteilnehmer verschiedene Arten von Wasserpumpen in Betrieb und informierten sich über deren Bauart und taktischen Einsatz.

 

Der THW-Gerätekraftwagen (GKW I) war ebenfalls Gegenstand der Stationsausbildungen. Unter der fachkundigen Anleitung von THW-Truppführer Benedikt Grünauer, hatten die Reservisten die Möglichkeit, sich von der Leistungsfähigkeit der verlasteten Gerätschaften zu überzeugen.

 

Speziell um den eigentlichen Sandsackverbau ging es bei der dritten Station. In einem ersten Schritt wurde am Deich ein Böschungsbruch simuliert. Um ein Abrutschen der Deichböschung an der betreffenden Stelle zu vermeiden, trainierten die Teilnehmer die Ausbringung einer so genannten „Auflast“.

Mit Hilfe einer Tauchpumpe wurde an einer weiteren Stelle des Deichs eine „Innere Erosion“ des Deichs simuliert. Der quellenartige Wasseraustritt erforderte von den Reservisten den Bau einer wasserdichten „Quellkade“.  

Die „Aufkadung“ zur Erhöhung eines bereits bestehenden Deiches bildete die letzte Aufgabenstellung im Rahmen der teilweise sehr schweißtreibenden Ausbildungsveranstaltung.

 

Die Organisatoren der Ausbildung freuten sich über den gelungenen Übungsverlauf sowie das gezeigte Engagement der Teilnehmer und waren sich einig: Die zivilmilitärische Zusammenarbeit (ZMZ) sollte durch weitere Maßnahmen intensiviert werden.

Die Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbandes Hilpoltstein bedanken sich recht herzlich bei den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Wendelstein für die tatkräftige Unterstützung im Rahmen der durchgeführten Ausbildungsveranstaltung.

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Harald Emmerling (BW), Bernhard Bergauer (THW)


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