Personenrettung leicht gemacht

Der Hilpoltsteiner Schlittenhang bildete bei der Jugendausbildung den Ort des Geschehens. Die natürliche Hanglage hinter der Burgruine eignete sich ideal für den Bau einer Seilbahn, um damit Materialien oder auch im Ernstfall eine verletzte Person zu transportieren.

Herbstlich zeigte sich das Wetter zu Ausbildungsbeginn. Dennoch war noch lange kein Schnee für einen sich lohnenden Ausflug zum örtlichen Schlittenhang in Sicht. Die Mitglieder der Jugendgruppe verlasteten an diesem Morgen eifrig Rundhölzer und Bindeleinen auf die Fahrzeuge und bald rollte eine kleine Fahrzeugkolonne in Richtung Schlossbuck.

Jeweils ein selbst gebundener Dreibock aus Rundhölzern bildete das Ende der Seilbahn. Ein langes Drahtseil zwischen den Böcken eingespannt und schon konnte die Seilbahn ihren Betrieb aufnehmen.

Am Schlossbuck angekommen, starteten die Jugendlichen gleich durch und beschäftigten sich mit der Herstellung eines Dreibocks. So wurden Rundhölzer mit Bindeleinen umschlungen und schon bald stand der Dreibock felsenfest auf dem Schlittenhang. Um das Drahtseil einzuspannen, wurde jeweils der Dreibock mit einer Bandschlinge sowie einer Umlenkrolle ausgestattet. Zügig fixierte der Nachwuchs das 50 Meter messende Stahlseil an der Zugvorrichtung des Gerätekraftwagens (GKW I) und führte das Seil weiter über die Umlenkrollen zum zweiten Ende der Seilbahn. Mit Hilfe des Greifzugs brachten die Junghelfer*innen das Stahlseil auf Spannung und schon konnte die Seilbahn ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben werden.

Der Schleifkorb, eine Transporttrage für unwegsames Gelände, wurde mit Rollen in das gespannte Drahtseil eingebracht. Nun konnte der Transport von Materialien unter Verwendung der Seilbahn trainiert werden.

Oft werden die THW-Helfer*innen zur Unterstützung einer Vermisstensuche gerufen. Dann ist es Aufgabe der Helfer*innen, durch ein strukturiertes Vorgehen und die Einhaltung eines speziellen Suchmusters, eine weiträumige Fläche nach einer vermissten Person lückenlos abzusuchen. Dies trainierten die Jugendlichen ebenfalls praxisnah im näheren Umkreis der Hilpoltsteiner Burgruine. Hierzu hatte sich kurz zuvor ein Mitglied der Jugendgruppe im Wald versteckt. Unter Anleitung von Jugendbetreuer Patrick Brandmayr suchten die Jugendlichen ein unwegsames Waldstück ab und leisteten der vermissten Person Erste-Hilfe. Anschließend erfolgte der gemeinsame Transport der aufgefundenen Person mit Hilfe der Schleifkorbtrage zurück bis zur Seilbahn.

Bevor der nächste Regenschauer über den Ort des Geschehens hereinbrach, erfolgten der gemeinsame Rückbau der Seilbahn sowie die anschließende Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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