26.08.2015

Mit Teamgeist zum Mannschaftserfolg

Einen der zahlreichen Höhepunkte des Landesjugendlagers der bayerischen Jugendgruppen des Technischen Hilfswerks (THW) bildete der am Sonntag ausgetragene Landeswettkampf. Die sieben Teilnehmermannschaften hatten sich bereits im Vorjahr auf Bezirksebene für den Wettkampf qualifiziert. Die jungen Katastrophenschützer des THW Ortsverbandes Karlstadt (Unterfranken) erreichten verdient den ersten Platz und vertreten damit ihre bayerischen Kollegen beim Bundeswettkampf im kommenden Jahr.

Blau soweit das Auge reicht: Bereits in den frühen Morgenstunden wimmelte es auf dem Lagergelände nur so von Mädchen und Jungen in blauen Einsatzanzügen. Insgesamt haben kürzlich 58 THW-Jugendgruppen aus ganz Bayern sowie Teilen Baden-Württembergs am „Willy-Brandt-Zeltplatz“ in Reinwarzhofen ihre Zelte für das 17. Landesjugendlager der THW-Jugend Bayern e.V. aufgeschlagen. Eine Woche werden die über 800 Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren in der Region zu Gast sein. Ein umfangreiches Freizeitangebot mit zahlreichen Ausflügen und Workshops garantiert Spaß und lässt sicherlich keine Langeweile aufkommen.

 

Einmal quer durch den THW-Baukasten war die Devise am Wettkampftag, denn die sieben teilnehmenden Jugendgruppen mussten innerhalb von 120 Minuten unterschiedlichste Aufgaben im Team lösen. Dieses Ereignis ließen sich die zahlreich geladenen Gäste aus Politik und den regionalen „Blaulichtorganisationen“ nicht entgehen. SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Fograscher machte sich am Wettkampftag ein eigenes Bild von der Leistungsfähigkeit des THW-Nachwuchses und zeigte sich begeistert vom Ausbildungsstand. Der THW-Landesbeauftragte für Bayern, Dr. Fritz-Helge Voß, sprach dem Organisationsteam ein hohes fachliches Lob aus. Er sei stolz auf das Engagement der Jugendbetreuer und der gezeigten Jugendarbeit während des Zeltlagers. „Die THW-Jugend ist das Rückgrat unserer Jugendarbeit in der THW-Familie“, so Voß. Mit dem Wunsch auf einen fairen und unfallfreien Wettkampf gab Landesjugendleiter Thomas Sigmund den Startschuss für den 16. Landeswettkampf.

 

In Anlehnung an die nahegelegenen fränkischen Seen, stand der Wettkampf unter dem Motto „Schiffswerft“. So war es Aufgabe der Teams, ein schwimmfähiges Tonnenfloß zu bauen. Dabei galt es, das Floß in hintereinanderliegenden Docks schrittweise anzufertigen. Das Werkstück wurde dabei mittels Seilwinde und Greifzug von einer Fertigungsstation zur nächsten transportiert. Die notwendigen Produktionsschritte orientierten sich am Ausbildungskatalog für die angehenden Katastrophenschützer. Knotenkunde stand im Mittelpunkt des ersten Produktionsschrittes. So mussten zunächst Rundhölzer mit einem sogenannten „Schleuderbund“ aus Bindeleinen versehen werden. Anschließend folgte die Einbringung von Kunststofffässern, welche zu einer tragfähigen Floßkonstruktion zusammengefügt wurden. Das Floß sollte zusätzlich mit Sitzmöglichkeiten versehen werden und so schreinerten die Junghelfer aus diversen Holzelementen eine Sitzbank, welche mit einem Mastkran auf das Floß gehoben wurde. Den richtigen Umgang mit Beleuchtungsmaterial und Stromerzeuger stellten die Jugendlichen bei der Ausleuchtung der Produktionsstätte unter Beweis. Die Schwimmfähigkeit des Bootes wurde beim Stapellauf getestet. Hierfür sollte mit Hilfe einer Tauchpumpe Wasser aus einem bereitgestellten Faltbehälter in das Dock gepumpt werden. Während der laufenden Arbeiten wurde der Sturz eines Werftmitarbeiters simuliert. Dies erforderte die Erstversorgung der verletzten Person sowie den Transport mittels Krankentrage. Abschließend sollte das zuvor angebrachte Segel, welches die Jugendgruppen als Kreativaufgabe individuell gestalteten und bereits fertig zum Wettkampf mitbrachten, entfaltet werden, so dass sich der Wind im Segel fangen konnte. Stand dann noch die gesamte Mannschaft auf dem Floß, war der Wettkampf beendet und die Jugendlichen hatten sich eine erholsame Pause verdient.

 

Der Siegerpokal für den ersten Platz ging an die Mädels und Jungs aus Karlstadt (Unterfranken). Damit löste die Mannschaft zugleich das begehrte Ticket für den Bundesjugendwettkampf im Jahr 2016 in Norddeutschland. Zweiter wurde die Jugendgruppe aus Kulmbach (Oberfranken) vor den drittplatzierten Nürnbergern (Mittelfranken). Es folgten Simbach am Inn (Niederbayern), Neunburg vorm Wald (Oberpfalz), Freising (Oberbayern) und Kempten (Schwaben). Das Segeltuch der Jugendgruppe aus Freising erntete bei der Jury am meisten Punkte und wurde somit mit dem Kreativitätspreis ausgezeichnet.

 

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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