23.11.2013

Lokaler Teilhabekreis zu Besuch bei Hilpoltsteins „blauer“ Feuerwehr

Auf Initiative des „Lokalen Teilhabekreis“ (LTK) der Regens Wagner Einrichtung Zell, besuchten elf Bewohner der drei örtlichen Außenwohngruppen den Hilpoltsteiner THW Ortsverband. Bei der abendlichen Exkursion galt es, einen Blick hinter die Kulissen des Technischen Hilfswerks (THW) zu werfen sowie Gemeinsamkeiten, aber auch feine Unterschiede zur „roten“ Feuerwehr kennen zu lernen.

Der „Lokale Teilhabekreis“ hat es sich zum Ziel gemacht, die Lebensqualität der behinderten Menschen an ihrem Wohnort zu verbessern. „Wir versuchen Kontakte zu Organisationen und Vereinen herzustellen, damit behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenkommen und gemeinsame Aktivitäten durchführen können“, erklärt Rudolf Obermeyer, einer der Koordinatoren des LTK Hilpoltstein.

 

Manch ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ganz nach diesem Motto informierte der  stellvertretende THW Ortsbeauftragte Karl-Heinz Stark die elf gehörlosen Besucher anhand eines Bildervortrags und einem Dokumentarfilm über die Aufgaben und das Leistungsspektrum des THW. Dabei ging er auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den örtlichen Rettungsorganisationen ein und zeigte Unterschiede zur „roten“ Feuerwehr auf.

 

Schon nach wenigen Minuten schnellten die ersten Wortmeldungen aus dem Publikum nach oben, denn die Besucher hatten zahlreiche Fragen mitgebracht, die es zu beantworten galt. Zum Glück hatten die Gäste ihre eigene Dolmetscherin mitgebracht und so konnten die sprachlichen Barrieren schnell überwunden werden. Melanie Rupp bildete an diesem Abend eine wichtige Kommunikationsschnittstelle und übersetzte von Gebärden- in Lautsprache und umgekehrt. Dabei kam die Übersetzerin ganz schön ins Schwitzen, da die Gebärdensprache über deutlich weniger Worte als wie die „normale“ Lautsprache verfügt. So mussten in kürzester Zeit Fremdwörter verbal umschrieben und komplexe Sätze vereinfacht werden. 

Eine Frage beschäftigte die Teilnehmer gleichermaßen: Wie können Hör- und Sprachbehinderte Menschen Hilfe anfordern? Auch auf diese Frage wusste Stark die passende Antwort. So bieten mittlerweile viele Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienste ein so genanntes „Gehörlosenfax“ an. Mit einem speziellen Faxvordruck, der bereits im Vorfeld neben dem Telefaxgerät deponiert werden sollte, können Gehörlose schnell unter der üblichen Notrufnummer Hilfe anfordern. Jedes eingehende Notfallfax wird sofort beantwortet, damit der Hilfesuchende informiert ist, dass Hilfe unterwegs ist.  

 

Bei der anschließenden Führung durch die Fahrzeughallen des Ortsverbandes, gab es allerlei Neues zu entdecken. Besonders interessierte Blicke erntete dabei der Gerätekraftwagen, der ein umfangreiches Sortiment an Werkzeugen und technischen Geräten für die technische Hilfeleistung beherbergt.  

 

 

Text: Bernhard Bergauer
Bilder: Bernhard Bergauer


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