30.06.2021

Kunstvolle Verpackung schützt vor Folgeschäden

Wenn Sturm, Hagel oder Brand das Dach von Gebäuden zerstören, ist ein schnelles Handeln erforderlich, um Folgeschäden zu vermeiden. Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins, konnte der Hilpoltsteiner Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) zwei Notdächer beschaffen, um in dieser Situation schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Damit im Ernstfall alles klappt, wurde gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr die Installation eines Notdaches in der Praxis trainiert.

Was nach der Fertigstellung wie ein verhülltes Kunstobjekt von Jeanne-Claude und ihrem Ehemann Christo aussieht, zählt zu einer der zahlreichen technischen Einsatzoptionen der Katastrophenschützer und wird in der Fachsprache als Eigentumssicherung bezeichnet.

„Eine Eigentumssicherung wird in der Regel nach einem Einbruch oder mutwilliger Beschädigung an Gebäuden durchgeführt. Aber auch Notöffnungen durch die Feuerwehr, Unfälle, Brand oder Naturereignisse wie Sturm oder Hagel können Auslöser sein“, erklärt Ortsbeauftragter Alexander Regensburger.

Das Zeltdach mit seiner nutzbaren Größe von rund 16 auf 18 Meter ist immer dann sinnvoll, wenn Gebäudeteile, wie das Dach, beschädigt wurden. Die Schutzhülle aus Kunststoff sorgt dafür, dass weitere Schäden aufgrund von eindringendem Regenwasser vermieden werden. „Gerade in den späten Abendstunden, in der Nacht oder am Wochenende sind Handwerksbetriebe nicht verfügbar, um kurzfristig Beschädigungen behelfsmäßig zu verschließen“, begründet Regensburger die Notwendigkeit der Eigentumssicherung auf Anforderung des Bedarfsträgers.

Teamarbeit gefragt

Als Übungsobjekt wählten die Rettungskräfte die Lagerhalle auf dem Gelände des THW-Ortsverbandes. Diese sollte mit der rund 290 Quadratmeter messenden Schutzfolie verhüllt werden. Um das Notdach in luftige Höhe zu befördern und mit Leinen auszubreiten, erhielten die Katastrophenschützer tatkräftige Unterstützung von der örtlichen Feuerwehr. An der Feuerwehrdrehleiter angehängt, wurde die Plane in kürzester Zeit über der Lagerhalle in Position gebracht und mit vereinter Muskelkraft ausgebreitet. Fingerspitzengefühl und Teamarbeit waren bei dieser nicht alltäglichen Aufgabenstellung besonders gefragt.

Sinnvolle Investition

Mehrere Millionen Euro, wie die damalige Folieninstallation an der Fassade des Berliner Reichstags, kostete das Notdach bei weitem nicht. Die Finanzierung und Anschaffung der strapazierfähigen Folie erfolgte vom Förderverein des Hilpoltsteiner THW-Ortsverbandes. „Wenn man bedenkt, welch Folgeschäden eindringendes Regenwasser bei einem beschädigten Hausdach verursacht, erfüllt das Notdach den gewünschten Effekt und das zu geringen Kosten,“ erklärt Christian Arendt von der THW-Helfereinigung. 

Gut gerüstete für die Zukunft

Die praxisorientierte Ausbildung zeigte, dass sich die Rettungskräfte von Feuerwehr und THW sehr gut ergänzen und wichtige Praxiserfahrungen gesammelt werden konnten. Mit dem im Landkreis Roth noch zusätzlich vorhandenen vier Notdächern, sieht sich Feuerwehrkommandant Jürgen Flierl bestens für zukünftige Schadensereignisse gerüstet.

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer

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