28.08.2021

Jahrzehnte im Dienst zum Wohle der Gesellschaft

Im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann zeichnete Landrat Herbert Eckstein zwölf ehrenamtliche Helfer der Ortsverbände Roth und Hilpoltstein des Technischen Hilfswerks (THW) für 25-, 40- und 50-jährige aktive Dienstzeit mit dem Ehrenzeichen am Bande aus.

Ohne sie würde der Zivilschutz im Lande nicht funktionieren: Die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Rettungs- und Hilfsorganisationen, die rund um die Uhr in Bereitschaft sind, um Menschen in Not zu jeder Tages- und Nachtzeit zu helfen.

Allein im Landkreis Roth engagieren sich knapp 200 Helferinnen und Helfer in den beiden THW-Ortsverbänden Roth und Hilpoltstein und leisten in ihrer Freizeit Dienst zum Wohle der Gesellschaft. Zwölf davon wurde jetzt das Ehrenzeichen am Bande verliehen. „Wenn heute auch nur einzelne Helfer geehrt werden, so gilt mein besonderer Dank dem gesamten Team,“ so Landrat Herbert Eckstein. Mit Blick auf die aktuell großen Unwetterschäden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zollte Eckstein den rund 30 im Einsatz gewesenen THW-Helfern aus dem Landkreis Roth Respekt und Anerkennung. Hier bezeichnete er die vor Ort zu leistenden Führungs- und Koordinationsaufgaben als Schlüsselrolle, damit überhaupt qualifiziert und auch gezielt geholfen werden kann.

Ehrenamtliches Engagement mit positiven Effekten

In seiner Laudatio für die Geehrten betonte Eckstein, dass die Ausübung eines Ehrenamts für ein gelingendes Zusammenleben in unserer Gesellschaft sehr wichtig sei. Mit Blick auf die Geehrten lässt sich feststellen, dass jede einzelne Person der übernommenen Aufgabe viel Positives abgewinnen kann. „Ein Ehrenamt gibt einem persönlich viel zurück. So gibt übernommene Verantwortung auch der Person Kraft, um schwierige Situationen erfolgreich zu meistern. Man erlebt nicht alltägliche Situationen und kann mit zunehmendem Alter darüber berichten. Nicht zuletzt begegnet man Mitmenschen, die man vom nur passiven Zusehen allein nie kennengelernt hätte. Daraus entstehen wertvolle neue Freundschaften.“

Bei der Ehrung standen dem Landrat Vertreter der Städte und der Gemeinde zur Seite, in denen die Geehrten ihren Wohnsitz haben. So waren bei der Feierstunde am Rosengarten des Haus des Gastes auch Hilpoltsteins erster Bürgermeister Markus Mahl, der zweite Bürgermeister der Gemeinde Georgensgmünd Georg Schiffermüller und Stadtratsmitglied Heinz Bieberle aus Roth mit von der Partie. 

Für 25-jährigen aktiven Dienst wurden Martin Baader, Martin Danninger, Christian Hoffinger und Günter Vennemann aus dem THW-Ortsverband Roth geehrt. Christian Arendt, Michael Arendt, Felix Erbe und Andreas Scheuerlein engagieren sich seit 25 Jahren im THW-Ortsverband Hilpoltstein und wurden ebenfalls mit dem staatlichen Ehrenzeichen am Bande in Silber ausgezeichnet.

Franz Mederer und Josef Walter aus Hilpoltstein sind sprichwörtlich mit dem THW älter geworden. Ihnen wurde das Ehrenzeichen am Bande für 40-jährigen aktiven Dienst verliehen.

Franz Mederer gehört seit 1979 dem THW an. Sein Organisationstalent gepaart mit seinen kaufmännischen Kenntnissen waren ein wahrer Glücksfall für den Hilpoltsteiner Ortsverband. In seinen Anfangsjahren wurde die Verwaltung unter seiner Regie nach dem neusten Stand der Technik aufgebaut und organisiert. Über 30 Jahre sorgte er sich gewissenhaft als Kassier um die einwandfreie Buchführung der THW-Helfervereinigung. Große Verdienste wurden Mederer beim Aufbau der ortsverbandseigenen Jugendgruppe zuteil. Als Sachgebietsleiter in der Fachgruppe Führung- und Kommunikation ist er immer noch gerade bei Großschadenslagen eine gefragte Person.

Bei mehreren Hilfsgütertransporten war Josef Walter mit von der Partie. So führten Walter auch zwei humanitäre Auslandseinsätze in den Jahren 1993 und 1994 nach Kroatien. Seine umfangreichen Fachkenntnisse mit langjährigen Einsatzerfahrungen machten ihn schließlich im Jahr 2009 zu einer Idealbesetzung als Leiter der Fachgruppe Führung- und Kommunikation, die er rund zehn Jahre vollumfänglich ausübte und so zu zahlreichen bundesweiten Einsätzen wie der Moorbrand in Meppen, der G7-Gipfel in Elmau oder die verehrenden Hochwasser an der Elbe und in Simbach führten.

Mit der höchsten Auszeichnung, dem Ehrenzeichen am Bande für 50-Jahre aktiven Dienst in Gold, wurden Werner Hentschel und Johann Schüssler aus Hilpoltstein ausgezeichnet.

Als „Legende“ bezeichnete der Landrat Werner Hentschel, der bereits seit 1974 kontinuierliche Führungsaufgaben im Ortsverband übernahm. Zunächst als Truppführer, später als Zugführer und in den Jahren 2003 bis 2017 als Ortsbeauftragter. „In zahlreichen Einsätzen fand Hentschel den richtigen Ton um ein Team zu bilden und gemeinsam dem Nächsten qualifiziert zu helfen“, berichtete Eckstein. Besonders verdient machte sich Hentschel im Rahmen der Neuordnung des Rettungswesens beim Aufbau der Integrierten Leitstelle in Schwabach und vertrat dabei die Belange des THWs. Seit der Übergabe der Ortsverbandsführung an seinen Nachfolger Alexander Regensburger ist Hentschel weiterhin stark aktiv im Ortsverband und als Fachberater in die lokale Gefahrenabwehr des Landkreises Roth eingebunden.

Johann Schüssler trat 1970 in den Hilpoltsteiner THW-Ortsverband ein. Sein umfangreiches Fachwissen über eine weite Bandbreite der Einsatzoptionen des THWs macht ihn zu einem viel gefragten Mann. Über 35 Jahre zeichnete Schüssler verantwortlich für die Ausbildung von Helfernachwuchs für den Ortsverband und legte damit einen wichtigen Grundstein für die Helfermotivation und deren Qualifikation. Im Jahr 1986 sorgte er sich um die Gründung eines eigenen Fördervereins für den Hilpoltsteiner Ortsverband und übernahm zehn Jahre dessen Vorsitz. Die Jugendarbeit ist ihm ein wichtiges Anliegen und so unterstützte er bei Ausbildungen und Wettkämpfen. Gerade an Werktagen ist Schüssler als Fachberater immer noch an zahlreichen Einsätzen involviert und bringt seine Expertise ein, um in Not geratenen Mitmenschen zu helfen.

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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