Gemeinsam den Gefahren in der Grube begegnen

In einer umfassenden Ausbildung, mit Teilnehmenden aus den regionalen Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks (THW) und der Feuerwehr Hilpoltstein, brachte der Hilpoltsteiner Ortsbeauftragte Alexander Regensburger, zusammen mit Franz-Peter Lössel aus der Hilpoltsteiner Feuerwehr, vergangenes Wochenende anschaulich die Gefahren des Tiefbaus nahe.

Hierzu gaben die Ausbilder Freitagabend zunächst eine Einführung, die alle Gefahrenbereiche vorab klärte. Das praktische Szenario bot sich tags darauf auf dem Gelände der Firma Eitel. Das Fuhrunternehmen hub für das THW extra eine Grube aus, mit der man die Gefahrensituationen unter realen Bedingungen nachstellen konnte. An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich für die, mittlerweile über Jahre hinweg, großartige Unterstützung bedanken!

Dort gab es folgende Aufträge, die es zu absolvieren galt. Zunächst musste eine, im Graben verschüttete Person, zügig vor weiterer hereindrückender Erde gesichert werden, um diese anschließend ohne Bedrohung aus dem Graben retten zu können. Die Schwierigkeit gestaltete sich dadurch, dass es kaum Erschütterung rund um das Gelände geben durfte. Das sollte ein Abrutschen von weiterer Erde auf den Betroffenen verhindern. Immerhin konnte mit einer falschen Handlung Erdreich mit einem Gewicht von drei Tonnen bewegt werden. Deshalb bewegten sich die Helfenden vorsichtig in der Nähe der Grube und legten als erstes Platten auf dem Boden. Diese Platten verlagerten das Gewicht auf eine größere Fläche und gewährleisteten ein sichereres Begehen des Geländes.
Zur Sicherung des Grabens selbst kamen so genannte Tiefbaurettungstafeln zum Einsatz. Diese Tafeln wurden von HEAVY RESCUE GERMANY erfunden und können von jedem Ortsverband eigenhändig gefertigt werden: https://www.heavy-rescue.de/wp-content/uploads/2018/11/Praxistipp-Tiefbauunfall-die-Rettungstafel-V2.0.pdf
Mithilfe dieser Tafeln und Hydraulikhebern lassen sich die Gefahrenbereiche sehr schnell sichern und eine Rettung von verschütteten Personen rasch vollziehen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Das Anbringen von Tafeln und Hebern kann ohne Probleme von außerhalb erfolgen. Aber auch mit dem Paratech System der Feuerwehr Hilpoltstein können die Tafeln bestens angebracht werden.

Anschließend an die erste Übung wurde der Eibau der Rettungstafeln in einer komplexeren Situation geübt. Hierzu wurden mit Kanthölzern und Dielen Stand- und Laufflächen geschaffen, um eine bessere Erreichbarkeit des Gefahrenbereichs herzustellen. Zur Abstützung baute man dieses Mal ein Widerlager. Dieses soll das Einwirken des Erdreichdrucks verteilen und so die Seiten stabilisieren.

Alle Teilnehmenden waren an diesen zwei Tagen, trotz des widrigen Wetters, sehr beeindruckt von den Gefahren und Möglichkeiten bei einem Tiefbauunfall und haben viel Wissen mit nach Hause genommen. Neben der praktischen Erfahrung stärkte das gemeinsame Üben auch die Routine in organisationsübergreifender Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr – was für ein schnelles Handeln in Gefahrensituationen unentbehrlich ist.

Text: Liam Flohry
Fotos: Alexander Regensburger, Fabian Stadler


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