Frischgemüse auf der Bundesautobahn A9

Gemüse ist zwar gesund, bescherte aber den freiwilligen Helfern von Feuerwehr und THW am vergangenen Sonntag eine nur sehr kurze Nachtruhe. Ein mit 40 Tonnen beladener Lkw geriet kurz nach der Anschlussstelle Greding ins Schleudern, kippte um und blockierte die komplette Autobahn A9 in Richtung München. Zwei Pkw fuhren nahezu ungebremst in den Auflieger. Bei diesem schweren Verkehrsunfall wurden drei Personen schwer, sowie eine Person mittelschwer verletzt.

Kurz vor 3:00 Uhr kam der Berufskraftfahrer des mit Frischgemüse beladenen Lkw von der Fahrbahn ab, verriss das Lenkrad zum Gegensteuern und kippte dabei um. Die Zugmaschine samt Anhänger rutschte noch einige Meter die Autobahn entlang, bis der Lkw gegen die Zwischenleitplanke prallte und auf der Bundesautobahn A9 bei Kilometer 424 zum Stehen kam. Da der Auflieger des Lkw quer über die gesamten drei Fahrspuren lag und aufgrund der Seitenlage unbeleuchtet war, fuhren zwei von Norden kommenden Pkw´s nahezu ungebremst in den Auflieger.

 

Um 3:03 Uhr wurden die Feuerwehren aus Greding, Kinding und Kipfenberg von der Leitstelle (ILS Mittelfranken) alarmiert. Ebenso der Fachberater des THW Ortsverbandes Hilpoltstein. Am Einsatzort angekommen, wurde von den Kollegen der Feuerwehr und des BRK unverzüglich eine Erstversorgung der verletzten Personen durchgeführt. Ein Pkw-Fahrer musste von der Feuerwehr mit der hydraulischen Rettungsschere aus dem Fahrzeugwrack befreit werden und wurde anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Die beiden Insassen des anderen Pkw wurden mit schweren und mittelschweren Verletzungen mit dem Rettungswagen in eine nahegelegene Klinik gebracht. Der Lkw-Fahrer wurde bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt und wurde vom BRK versorgt und mit dem Rettungswagen in ein umliegendes Krankenhaus gebracht.

 

Gegen 3:35 Uhr wurden die Helfer des THW Ortsverbandes Hilpoltstein vom Fachberater alarmiert. In einem ersten Schritt musste der sich bildende Rückstau abgesichert und eine Umleitung eingerichtet werden. Aufgrund der längerfristigen Totalsperre der BAB A9 mussten die aufgestauten Fahrzeuge zur Umleitungsstrecke zurückgeführt werden. Die THW-Helfer koordinierten die Rückführung.

 

Nachdem die Erstversorgung und der Abtransport der verletzten Personen von Feuerwehr und BRK erfolgreich abgeschlossen wurden, erfolgte die Bergung der beiden Pkw-Wracks durch ein Abschleppunternehmen. Anschließend wurde die Unfallstelle von den Kollegen der Feuerwehr an das THW übergeben. Deren Aufgabe war es nun, die Einsatzstelle weitreichend auszuleuchten und die Bergung des Lkw sowie der Ladung durchzuführen. Zunächst galt es, 40 Tonnen Frischgemüse umzuladen. Dieser Kraftakt erforderte zahlreiche helfende Hände, um die Unfallstelle in kürzester Zeit zu räumen und die Totalsperre wieder aufzuheben. Zur Unterstützung der Umladearbeiten wurden kurzfristig weitere Kräfte des THW Ortsverbandes Roth alarmiert. Diese unterstützten die bereits auf Hochtouren laufenden Arbeiten der 21 Hilpoltsteiner THW-Helfer mit weiteren 22 THW-Kräften. So konnten die Umladearbeiten gegen 8:15 Uhr erfolgreich beendet werden. Die weitere Bergung des verunglückten Lkw übernahm ein Bergungsunternehmen und so konnten die Hilpoltsteiner THW-Helfer gegen 9:30 Uhr die Einsatzstelle verlassen. Da die Autobahn zu diesem Zeitpunkt aufgrund der laufenden Bergung noch gesperrt bleiben musste, übernahm eine kleinere Gruppe an Hilpoltsteiner THW-Helfern die Stauabsicherung. Erst in den Mittagsstunden konnte die Autobahn wieder komplett für den Verkehr freigegeben werden.

 

Die Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbandes Hilpoltstein bedanken sich bei den Kollegen der Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit. Besonderer Dank gilt auch den THW-Helfern aus dem Nachbarortsverband für die unkomplizierte und schnelle Unterstützung der Umladearbeiten.

 

Text: Bernhard Bergauer
Fotos: Bernhard Bergauer


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